das Jahr 1996

Sommerhäuser Zeitgeschehen
Sommerhausen vor 25 Jahren – Rückblick September 1996 –

(Recherchiert und geschrieben von Siegbert Fuchs)

Nacht der Künste (13.9 – 15.9)
Dietrich Jänicke, der Vorsitzende des Verkehrsvereins, begrüßte die zahlreichen Gäste bei seiner Eröffnungsrede, mit den Worten: „Diesmal sind es die feuchten „Nacht der Künste“. Damit meinte er das schlechte Wetter. Die Initiatoren, Annadora Diller-Köninger, Wilma Schrirow-Eckhof und Dietrich Jänicke stellten wieder eine anspruchsvolle Veranstaltung auf die Beine. Eingepackt in Herbstjacken und mit Regenschirmen bummelten die zahlreichen Gäste von Galerie zu Galerie. Vielfältig waren die Ausstellungen in den Galerien: Wilma Schirow-Eckhof, Annadora Diller-Köninger, Galerie kon-cept, Galerie Rumor, Galerie d Árt, am Roten Turm, Betsaal und Schloss Sommerhausen. Musikalische Darbietungen fanden im Weingut Artur Steinmann (Hofserenate), im Weinhaus Düll (Zauberklänge der Gitarre), in der Galerie „Am Roten Turm „ (diverse Musicals) und in der Galerie Diller-Köninger (lateinamerikanische Musik) statt.

Krimistück „Rondo Mortale“ im Torturmtheater ( 19.9 – Prämiere)
Veit Relin inszenierte dieses Stück im eigenen Bühnenbild. Veit Relin holte mit Sascha von Zambelly(Wien) und Michael Jamak (München), zwei junge Schauspieler nach Sommerhausen. In diesem verwirrenden Detektivspiel waren beide Schauspieler bei der Premiere überfordert und hatten mit dem Text noch ihre Schwierigkeiten. Das artige Publikum gab trotzdem freundlichen Schlussbeifall.

Veit Relin feierte seinen 70.Geburtstag (24.9.)
Eine Fülle von Glückwünschen erreichte Veit Relin anlässlich seines 70.Geburtstages. Auch Bürgermeister Gerhard Oehler und die Gemeinderäte hatten sich eine besondere Ehrung ausgedacht. Während einer Feierstunde im Rathaus wurde Veit Relin mit der goldenen Pastorius-Medaille ausgezeichnet.
In Linz (Österreich) geboren, begann das Theaterleben von Veit Relin am 14.7.1945, als er nicht mal 19 Jahre alt war und bei der Premiere „Jedermann“ in Innsbruck als Spielansager sein Debüt feierte. Es folgten viele weitere Stationen einer äußerst bunten Bühnenlaufbahn: u.a. Wiener Burgtheater, Residenztheater München, Schauspielhaus Frankfurt, Staatstheater Kassel, Stadttheater Winterthur. In 18 verschiedenen Rollen trat er innerhalb zwei Monaten auf. Das zeigte seine Vielseitigkeit. Soweit Veit Relin als Schauspieler. Als Regisseur machte er sich vor allem an von ihm geführten Theatern einen Namen. Zuerst im Wiener Ateliertheater am Naschmarkt (1960 – 1967) und seit 1976 im Torturmtheater Sommerhausen. Veit Relin zählt sich auch als Maler. Seine erste Kunstausstellung hatte er 1956 in Würzburg. Er liebe das Aktzeichnen und die Hinterglasmalerei. Gerne denkt er zurück, als er das Torturmtheater 1976 übernahm. Als Nachfolger von Luigi Malipiero wollte er neue Zeichen setzen, was ihm auch gelang. Am 27.2.1976 präsentierte Veit Relin seine Premiere mit dem Stück „Wie man den Haifisch harpuniert“. Es war eine deutsche Erstaufführung. Gewagt und gelungen. Die Besucher damals waren kritisch, dann begeistert. Veit Relin, läutete eine neue Ära im Torturmtheater ein, die bis zum heutigen Tag nachwirkt.

Am 23.1.2013 verstarb Veit Relin. Seine Frau Angelika führt das Theater in seinem Sinne mit Erfolg und Herzblut weiter.

TSG braucht Beregnungsanlage
Nicht abgelehnt, aber auch nicht beschlossen wurde in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates ein Antrag der TSG. Darin baten die Sportler um finanzielle Unterstützung beim Bau einer Sportplatz-Beregnungsanlage. Der Platzwart könne aus gesundheitlichen Gründen den Platz nicht mehr so intensiv wie bisher betreuen, schrieb die TSG in ihrem Antrag. Das ständige Verlegen des jetzigen Rasensprengers sei beschwerlich und zeitaufwendig. Eine moderne Anlage mit im Boden versenkten Leitungen würde ca.25000.- Mark kosten. An der Anlage will die TSG auch mit Eigenleistungen beisteuern.
Es verdiene Anerkennung, dass die TSG mit der Betreuung des Sportplatzes der Gemeinde viele Lasten abnehme, so der Gemeinderat. Aber aus Geldmangel könne dieser Wunsch nicht sofort verwirklicht werden. Wegen leerer Kasse seien schon andere Projekte zurückgestellt worden.

Zugeparkte Strassen und Gassen stellt Feuerwehr vor Probleme
Wertvolles Kulturgut war Objekt einer Großübung der Sommerhäuser Feuerwehr. Siren heulten und signalisierten einen Großbrand. Das Rathaus mitten im Ort steht in Flammen. Acht Personen befinden sich noch im Gebäude und auch das Arciv im Wert von mehreren Millionen Mark, also unschätzbares Kulturgut aus der fränkischen Heimat, steht kurz vor der Vernichtung. Ein Albtraum, ein Apokalypse, gottseidank nur eine Feuerwehrübung. Im Ernstfall wäre es sehr beschwerlich geworden, denn falsch parkende Autos behinderten die Übung sehr. Ein Dilemma, das auch Kreisbrandinspektor Alois Schimmer und seine Kreisbrandmeister Artur Fröhling und Anton Oeder, so sahen. Warum schafft ihr Sommerhäuser das nicht, eine Verkehrssicherheit zu ermöglichen. Das gab auch Bürgermeister Gerhard Oehler zu. Er verdeutlichte die gefährliche Situation in einem Ort mit enger Bebauung. Es gibt halt immer wieder Leute, die sich keine Gedanken machen und wild parken, so Oehler.

Kaspar Wagner verstarb am 28.9.
Wir kannten ihn alle als den Wochnersch Kaschper. Der lebensfreudige Kaspar Wagner verstarb am 28.9. im Alter von 91 Jahren. Er wurde am 2.10. auf dem Sommerhäuser Friedhof beigesetzt.

Halbtagsplätze im Kindergarten
Im Kindergarten sind beide Gruppen ausgelastet. Abhilfe sollen Halbtagesplätze schaffen. Wenn einige Eltern auf den Ganztagesplatz verzichten, könnten diese Plätze vormittags und nachmittags auf zwei Kinder verteilt werden. Die Bereitschaft dazu soll mit einer Liste ermittelt werden, die im Kindergarten ausgelegt wird, verkündete Bürgermeister Gerhard Oehler bei der öffentlichen Gemeinderatssitzung.

Herbstfest im Wildpark (28.9)
Über 800 Besucher kamen zum Herbstfest im Wildpark. Unter dem Motto „Spiel, Tanz und Musik“ war einiges los. Peter Wendel spielte ausdauernd auf seiner Harmonika. Mit Folktanz begeisterte Jose Sanchez aus NewYork. Die Ceili-Tanzgruppe des Würzburger Folk Clubs führte irische Celli- und Set-Tänze vor. Bis nach Mitternacht tanzten noch ca. 80 Festfreunde. Verständlich dass die Tiere durchdrehten. Insbesondere die Wildschweine rannten grunzend durch ihr Gehege.

Schloßsektfest fiel aus (28.9. – 29.9)
Alles war vorbereitet. Doch die Familie Kaspar Steinmann musste aufgrund der erwartenden schlechten Wetterverhältnisse die Veranstaltung absagen. Die Ausstellung des österreichischen Aquarellisten Fritz Schuber “Rund um den Wein“ fand im Schloss statt.

Schlechtes Wetter beim Sommerhäuser Töpfermarkt (28.9 – 29.9.)
Trotz des schlechten Wetters fanden am Samstag zahlreiche Besucher den Weg zum 8.Töpfermarkt in der Rathausgasse. 18 Töpfer aus Bayern, Hessen und Thüringen stellten ein abwechslungsreiches Angebot in vielen Farben und Formen vor. Die Galerie am Roten Turm, war für die Veranstaltung zuständig. Für die Bewirtung sorgte die Feuerwehr, die auch Leute in der Nacht für die Bewachung der Kunstgegenstände abstellte.

Sommerhäuser Zeitgeschehen
Sommerhausen vor 25 Jahren – Rückblick August 1996 –
(Recherchiert und geschrieben von Siegbert Fuchs)

Sonnenstrom für den Wildpark
Dank Förderung und Spenden konnte im Wildpark eine Solaranlage installiert werden. Mit Hilfe der Sonnenenergie produziert die Anlage 2700 KWh jährlich bei einer Leistung von drei Kilowatt. Der Bausatz samt Zubehör sowie die messtechnische Einrichtung hat das Fränkische Überlandwerk zusammen mit dem Bayernwerk zu einem sehr günstigen Preis geliefert.

Nichts für prüde Zuschauer
Im Torturmtheater war der Schauspieler Rudolf Knor in seinem Element, als er die schillernde Figur „Casanova“ spielte. Als abgehalfteter Lebemann schlüpfte er in diese anspruchsvolle Rolle. Körperlich gezeichnet von seinen amourösen Abenteuern, erzählte der Schauspieler mit großer Leidenschaft die zahlreichen Liebesabenteuer Casanovas. Mit grellblauen Schuhen, dunkler Sonnenbrille, schwarzem Sommerhut und nacktem Oberkörper, an dem eine Goldkette herunterbaumelte, zeigte er sich frivol dem Publikum. Er führte mit seinen erotischen Geschichten durch die Betten und Metropolen Europas, von Venedig bis nach Paris, von Genf nach Wien, von Berlin nach St.Petersburg. Als Vorlage diente dem Regisseur Rolf Doerr die Memoiren von Casanova, welche 12000 Seiten betrugen. Kleines Theater, große Weltbühne. Einmal mehr wagte Veit Relin, so ein außergewöhnliches, skurriles Theaterstück nach Sommerhausen zu bringen.

22. Weinfest der TSG, 2. – 5. 8.
Wie alle Jahre vorher war das TSG-Weinfest sehr gut besucht.
„Bei schwülem Wetter wurde reichlich Wein getrunken
und mancher ist berauscht ins Bett gesunken.“
Vier Tage lang fand das Fest am Plan statt. Am Freitag spielten die Sommerhäuser Musikanten, am Samstag wie viele Jahre vorher, das Blasorchester aus Billingshausen. Am Samstag um 19 Uhr begrüßten die Weinprinzessin Heike, Bürgermeister Gerhard Oehler und TSG-Vorsitzender Heinz Schenk die zahlreichen Gäste. Nochmal am Sonntag spielten die Billingshäuser Musiker. Zum Ausklang des Weinfestes spielte die Musikkapelle der „Kröpfer“, so werden die Kleinochsenfurter genannt. Der 1.Vorsitzende Heinz Schenk teilte mit, dass sogar ausländische Gäste aus Frankreich, Italien, Schweiz, Holland und Griechenland das Weinfest besuchten.

Nachwirkungen des Weinfestes
Am Schleifweg wurde ein Auto aufgebrochen. In der Rathausgasse wurde ein Werbeschild zertrümmert und ein alkoholisierter Mann wurde von der Polizei gestellt, als dieser in sein Auto einsteigen wollte. Ansonsten gab es keine nennenswerten Vorfälle, außer dass es an bestimmten Ecken erbärmlich nach Urin roch, was der im Maintor wohnende Bürger Johnny Krisa bemängelte. Schließlich gehörte er zu den Leidtragenden.
„Das von Touristen verursachte Wasserlassen,
ergoss sich an Mauern und in dunklen Gassen.“

Fünf Jahre Partnerschaft mit Vernou sur Brenne
Spät entschlossen sich die Franzosen zum kleinen Jubiläum nach Sommerhausen zu kommen. Trotz der kurzen Vorbereitungszeit gelang es dem 1.Vorsitzenden Georg Werther und seinem Gremium noch ein Rahmenprogramm auf die Beine zu stellen. Am Samstag den 3.8. fuhren die Franzosen mit einigen Sommerhäusern nach Nürnberg. Nach einer Stadtrundfahrt wurde auch das Reichsparteigelände besucht. Der gemeinsame Abend klang feucht fröhlich beim TSG- Weinfest aus. Am Sonntag nach dem Gottesdienst wurden die Franzosen auf der Schnecke zum Weißwurstfrühstück eingeladen. Für sie ungewohnt war dieses Frühstück mit Weißwurst und Weißbier. Ein Franzose spielte Schifferklavier und gemeinsam wurden Seemannslieder gesungen.

Kastanienbäume erhitzten die Gemüter
Im Sommerloch versuchen die Medien krampfhaft Themen zu finden, so auch die Main-Post. In Sommerhausen erfuhr die Zeitungsschreiberin Wilma Schmitt, dass sich Anwohner in Ochsenfurter Strasse gewaltig aufregten. Da ging es um die Bepflanzung von Kastanienbäumen, vom Gemeinderat schon beschlossen. Die Kastanienbäume, so einige Anwohner, verstopfen mit ihren Blättern nur die Dachrinnen und Kanäle. Außerdem brauchen wir nicht zu viel Grün, das müssen wir Bürger bezahlen. Wir haben doch unsere Gärten, da ist genug Grün vorhanden. Außerhalb der Gärten brauchen wir kein Grün. Seltsam diese Begründung.

Der Bund Naturschutz bewertete das Zeubelrieder Moor
Man habe Fehler in der Vergangenheit gemacht, so der Beauftragte Thomas Huber vom Bund Naturschutz. Der Zigeunerholzsee sollte, als man ihn staute, drei Funktionen erfüllen, ein Refugium der Natur, eine Badewiese zur Naherholung und ein Sportfischerteich. Das funktionierte nicht. Die Natur konnte sich hier nicht entfalten. Zum Zeubelrieder Moor, welches 1952 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde, äußert sich Thomas Huber, kritisch. Das Hauptproblem für die geschützte Fauna und Flora sind die sandigen Böden ringsum und die Muldenlage. Jede Menge Nährstoffe werden durch die Düngung der Felder eingeschwemmt. Viele schutzwürdige Pflanzen brauchen aber nährstoffarme Böden. Dagegen schießen Disteln mannshoch, die mögen das nitratreiche Wasser. Ein neuer Landschaftsplan soll erstellt werden, das birgt Chancen für das Zeubelrieder Moor.
Anmerkung: Der neue Landschaftsplan brachte Besserung. Abstandsflächen wurden eingezeichnet, sie wurden aus der intensiven Landwirtschaft herausgenommen. Auf diesen Flächen wuchsen wieder Pflanzen, die Nährstoffe aus dem Boden ziehen, also intensiv wirken und das Moor entlasteten. Auch wurde die Benutzung der Badewiese verboten. Die Uni Würzburg erforschte, dass es im Zeubelrieder Moor noch Laufkäfer, Pflanzen und Tiere gibt, die auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten zählen.
Woher stammt der Name „Zeubelrieder Moor“: Vor rund 400 Jahren standen hier einige Einhöfe. Als sich die Gemeinde Sommerhausen nach den Augsburger Religionsfrieden dem protestantischen Glauben anschloss, weigerten sich die Bewohner der Einödhöfe den Glauben zu wechseln. Sie wurden daraufhin vom katholischen Zeubelried seelsorgerisch betreut. Aus dieser Zeit stammt der Name für das Moor, der auch dann blieb, als die Höfe zerstört wurden.

Dorffest der evangelischen Kirchengemeinde
Schon 10 Jahre feiert die evangelische Kirchengemeinde das Dorffest, immer am Wochenende nach Bartholomäus, dem Schutzpatron der Sommerhäuser Kirche. Am Samstag sorgten die Sommerhäuser Musikanten vor dem Gemeindezentrum für gute Stimmung. Am Sonntag lud die Kirchenjugend zu einem Kasperltheater ein. Kulinarisch wurden die zahlreichen Besucher mit Bratwürsten, Steaks, Bier und Wein, Kaffe und gespendeten Kuchen, verwöhnt. Alle Lose der Tombola wurden verkauft, so dass die Kirchengemeinde mit den Einnahmen der Speisen und Getränke einen stattlichen Gewinn verbuchen konnte, der für die Senioren- und Jugendarbeit zur Verfügung gestellt wurde.

Den Start in die neue Saison verfehlt
Die 2.Saison in der Kreisliga Würzburg begann für die TSG wenig erfreulich. Im ersten Spiel verlor die TSG zu Hause verdient mit 2:4 gegen das starke Team aus Veitshöchheim. Die Gäste waren spielerisch besser und hätten noch höher gewinnen können. Hans-Martin Schwarz im Tor der TSG, verhinderte durch tollkühne Paraden eine höhere Niederlage. Der lange verletzte Torjäger Joe Günther und der neue Spielertrainer Joachim Deckert wurden eingewechselt, konnten jedoch keine Akzente setzen.
Die TSG spielte mit: Hans-Martin Schwarz – Thomas Balk, Bernd Diroll, Klaus Mündlein, Ralf Rösner – Kurt Schwarz, Peter Bidner, Martin Geißler – Christian Vollrath, Gerhard Schmitt, Jürgen Lindner – 50.Min. Joe Günther für Ralf Rößner, 62.Min. Joachim Deckert für Peter Bidner – Tore: Kurt Schwarz (10.Min.) 1:1, Jürgen Lindner (52.Min) 2:2.

Tennisabteilung kürte die Vereinsmeister
Die Tennisabteilung der TSG Sommerhausen führte zum wiederholten Male eine Vereinsmeisterschaft durch. Abteilungsleiter Helmut Walter nahm die Ehrung vor. Das erfolgreiche Team: Manfred und Gabi Niriechlo, Rudolf Löhr, Michael Engel, Hermann Sautner, Eberhard und Ute Mündlein, Ruth Brand, Gudrun Wenninger, Tina Weilbach, Miriam Stecher, Timo Dusel, Anne Dusel und Alexander Furkel.

Urban Priol im Bockshorn gefeiert
Bei der Premiere gab es zu Recht jubelnden Beifall für Urban Priol mit seinen auf hohem Niveau stehenden Soloprogramm „Kwittung bitte“. Großen Anteil an diesem erfolgreichen Kabarett hatte Matthias Repiskus, der Regie führte.

Sommerhäuser Zeitgeschehen
Sommerhausen vor 25 Jahren – Rückblick Juli 1996 –

(Recherchiert und geschrieben von Siegbert Fuchs) 

1. Juli – 27. Juli – Torturmtheater
Im Torturmtheater wurde das sarkastische Stück “ Den Engln hot dä Teifi gsehn“ gespielt.

1. Juli und 14. Juli – Der Historische Burschenverein auf Reisen
Beim Bezirkstrachtenfest in Reichenbach bei Münnerstadt am 1.7. und beim Trachtenfest in Sulzbach-Rosenberg (Oberpfalz) war der historische Burschenverein mit einer zahlreichen Delegation dabei.

6. Juli – Wettbewerb zur Deutschen Meisterschaft im Modellkunstflug – Günther Ulsamer vom MFC Sommerhausen wurde Zweiter –
Auf dem Gelände des Modellflugclubs droben am Sonnenberg fand der 5. Teilwettbewerb zur Deutschen Meisterschaft im Modellkunstflug statt. Das Wetter war nicht ideal. Starker Wind und Regen beeinträchtigte die Veranstaltung, so dass immer wieder der Wettbewerb unterbrochen werden musste. Dennoch brachten alle 25 angetretenen Piloten ihre Flugzeuge nach 23 Kunstflugfiguren wieder unbeschädigt zu Boden. Topfavorit Peter Erang, aus dem schwäbischen Schorndorf, konnte erwartungsgemäß den Wettbewerb für sich entscheiden. Bis zum zweiten Durchgang führte überraschend der Frickenhäuser Günther Ulsamer. Am Sonntag setzte sich Peter Erang durch, jedoch unter glücklichen Umständen. Erang konnte seinen Flug eher beginnen, als das Wetter noch konstant war. Günter Ulsamer hatte Pech, dass er bei den später schlechteren Wetterbedingungen starten musste. Das kostete ihn den Sieg und so wurde er hinter Peter Erang, der 3.156 Punkte errang, mit 3.150 Punkten letztlich nur Zweiter. Trotzdem war das ein herausragender Erfolg für den für Sommerhausen startenden Frickenhäuser. Stefan Fink aus Regensburg wurde Dritter. Die weiteren Platzierungen der Piloten vom MFC Sommerhausen: Platz 8 Hermann Ulsamer, Platz 17 Reiner Eck und Platz 23 Harald Richter. In der momentanen Tabelle der Deutschen Meisterschaft spiegelte sich das Ergebnis dieses Wettbewerbs nieder. Peter Erang lag knapp vor Günther Ulsamer und Stefan Fink. In Lehrte – bei Hannover – fand die Endausscheidung zur Deutschen Meisterschaft statt. Günther Ulsamer hatte die Chance, Deutscher Meister zu werden, welche er nur knapp verpasste und Vizemeister wurde. Auf Grund seiner kontinuierlichen starken Leistung wurde Günther Ulsamer für die Europameisterschaft in Tschechien nominiert.

17. Juli – Openairkonzert im Wildpark
Liebhaber französischer und kanadischer Lieder erlebten ein außergewöhnliches Konzert. Die Band Yannik Monot & Nouvelle France aus Lousiana begeisterten mit ihren Liedern das Publikum. Organisiert wurde das Konzert vom Folkverein Würzburg und den Mainfränkischen Werkstätten.

20. und 21. Juli – 50 Jahre Fußball TSG Sommerhausen
Sechs Fußballspiele fanden an den beiden Spieltagen bei herrlichem Sommerwetter zum 50. Jubiläum statt. Weitgereister Gast war der 1. Ligist FC Ascona aus der Schweiz. Die TSG hielt sich tapfer gegen den spielerisch überlegenen Gegner und verlor nur mit 0:2. Die weiteren Spiele: TSG Sommerhausen AH – SG Randersacker AH 2:8, TSG Sommerhausen C-Jugend – FC Hopferstadt C-Jugend 5:1, SG Randersacker – FC Winterhausen 1:2, TSV Unterpleichfeld – SG Hettstadt 0:1, SV Erlach – FC Hopferstadt 1:3.

Das Fußballteam FC Ascona weilte vier Tage in Sommerhausen. Sie wohnten im Gasthaus zum Schwan und trainierten auf dem Sportplatz an der Tränk. Sie wurden von Siegbert Fuchs betreut, der aus seiner Flughafenzeit mit dem Manager des FC Ascona, Enrico Tresch, früher Zürich-Kloten Flughafen, befreundet ist. Sie lernten auch Sommerhausen, Würzburg und die nähere Umgebung kennen und waren begeistert.

20. 26. JuliSchwedische Woche in Sommerhausen
Durch die Beziehungen von Thomas Streit, ehemaliger Chorleiter, kam diese Veranstaltung zustande. Die deutsch-schwedische Sopranistin Bengtson-Opitz war früher die Gesangslehrerin von Thomas Streit.

zur Seite „Schwedische Woche vom 20. – 26. Juli 1996“

28. Juli – Bunter Nachmittag zu Gunsten mukoviszidoser Kinder
Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich am Sonntag, den 28. Juli, über 200 Menschen auf dem Plan in Sommerhausen. Sie waren gekommen, um das abwechslungsreiche Programm zu genießen, jedoch auch etwas Gutes für kranke Kinder zu tun. Organisator Artur Steinmann lud ein und verkündete, dass der Erlös mukoviszidose Kinder zugutekommt. Sein Ziel, 100.000 DM zu erreichen, soll bald verwirklicht werden. Das bunte Programm aus Musik, Lesung und Schauspiel gefiel den Besuchern sehr. Sie hingen an den Lippen des Winterhäuser Kinderchors genauso, wie an denen der Profis von den Röttinger Festspielen und spendeten reichlichen Applaus. Mit dem Wiener Schauspieler Peter Josch, der Leiter der Röttinger Festspiele, waren weitere Schauspielerinnen- und Schauspieler wie Renate Kastelik, Helga Papouschek, Christiane Rücker, Dany Sigel, Karl Dabravsky, Albert Rolant, Kurt Schreibmeyer und Hubert Tescheppe in Sommerhausen dabei. Am Klavier spielte Vladimir Kiradijev.

29. Juli – Junge Feuerwehrleute bestanden Prüfung
Ihre Grundkenntnisse stellten Jungfeuerwehren aus dem Landkreis bei der Leistungsprüfung unter Beweis. Die Jungleistungsprüfung wurde von Feuerwehranwärtern – zwischen 14 und 18 Jahre – abgelegt. Zweck der Übung: Der Nachweis der Grundkenntnisse über die Dienstvorschrift 4 (Die Gruppe im Löscheinsatz). In Einzelübungen mussten die Anwärter an der ersten Station einen Mastwurf um den Sauganschluss eines Fahrzeugs legen. Danach erfolgte innerhalb von 30 Sekunden die Sicherung eines angekoppelten C-Strahlrohres mit einer Leine. Zur dritten Aufgabe traten die Absolventen an, um Kameraden mit der Fangleine einen Rettungsknoten zu knüpfen. Mit Geschicklichkeit wurde im Anschluss ein C-Schlauch ausgerollt und ein Leinenbeutel über die Distanz von sieben Meter zwischen zwei Pfosten geworfen. Saugschlauch – und Stahlrohrkuppeln rundeten die feuerwehrtechnischen Anforderungen ab. Kondition war bei der vorletzten Prüfung angesagt. Aus sechs Schläuchen musste in 90 Sekunden eine C-Leitung über 90 Meter gekuppelt werden. Ein Fragebogen zur Theorie beendete die umfangreiche Prüfung. Nach der Auswertung gab es nur noch strahlende Gesichter. Manuela Amend, Thomas Fink, Jan Dusel, Sven Köhler, Manuel Schmitt und Christian Baumann aus Sommerhausen und weitere Prüflinge aus dem Landkreis Würzburg bestanden souverän die Prüfung. Die Jugendwarte Marco Bassmann, Michael Furkel und Eberhard Öhler gilt es unbedingt noch zu erwähnen und Dankeschön zu sagen. Schließlich brachten sie mit viel Engagement und Geduld den Prüflingen das Grundhandwerk der Feuerwehr bei.

 

50 Jahre TSG Sommerhausen - Abteilung Fußball: TSG-Fußballabteilungsleiter Klaus Papke überreicht dem Spielführer Marcello Riccio vom FC Ascona einen 3 Liter Bocksbeutel und einen TSG- Wimpel.
Artur Steinmann und der Winterhäuser Kinderchor anlässlich der Benefizveranstaltung für mukoviszidosekranke Kinder

Sommerhäuser Zeitgeschehen
Sommerhausen vor 25 Jahren – Rückblick Mai 1996 –

(Recherchiert und geschrieben von Siegbert Fuchs)

1. Mai – Maifeier am Plan. Bei strahlend blauen Himmel waren zahlreiche Besucher am Plan um die erste Freiluftveranstaltung mitzuerleben. Der historische Burschenverein und seine kräftigen Helfer stellte einen Tag vorher den Maibaum auf, der als Symbol für den 1.Mai gilt. Bürgermeister Gerhard Oehler erinnerte in seiner Ansprache über die Entstehung dieses Feiertags. Danach tanzten Pärchen jung und alt in der Tracht des Historischen Burschenvereins um den Maibaum herum. Taktgeber waren die Sommerhäuser Musikanten unter der Leitung von Norbert Brand. Der gemischte Chor der Sommerhäuser Liedertafel sang Lieder zum Wonnemonat Mai. Das Frankenlied wurde zum Abschluß gespielt und gesungen, dann löste sich die Menschenansammlung auf. Doch der Feiertag fand draußen auf dem Gelände der Absatzgenossenschaft mit diversen Getränken und Speisen seine Fortsetzung. Der Obst-Wein-und Gartenbauverein lud zum ersten Weinfest des Jahres 1996 ein.

4. Mai – Schon wenige Tage später fand das Feldgeschworenentreffen in Sommerhausen statt. Über 300 Gäste kamen. Schon um 8 Uhr in der Frühe gab es am Feuerwehrhaus einen Sektemfang. Um 8 Uhr 45 stellten sich die Feldgeschworenen zum Kirchgang auf, marschierten durch den festlich geschmückten Altort zur Bartholomäuskirche. Dort erwarteten die zahlreichen Besucher die „Siebener“ zum Festgottesdienst den Pfarrer Heinz Schuster leitete. Zum festlichen Rahmen in der Kirche sang der Sommerhäuser Kirchenchor. Nach dem Festgottesdienst war der „Plan“ der ideale Ort um die Festlichkeiten fortzuführen. Ansprachen von Bürgermeister Gerhard Oehler und Landrat Waldemar Zorn folgten. Zorn würdigte die vorbildliche Arbeit der Siebener im Dienste ihrer Gemeinden. Den feierlichen Rahmen begleiteten die Sommerhäuser Musikanten, die Liedertafel und der Historische Burschenverein. Nach dem Mittagessen wurde die Veranstaltung in der Willi Supp Halle fortgesetzt. Erich Meckel wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Zum Vorstand der Ochsenfurter Siebener wurde Gosbert Geisendörfer aus Öllingen ernannt. Der Sommerhäuser Karl Schloßnagel blieb auf seinem Posten als Stellvertreter. Verschiedene Ehrungen fanden außerdem statt. Am Schluss fiel der Leitspruch „Wahr, Recht und Gerecht“.

Karl Schlossnagel_Vorstand SiebenerEin Klick auf das Bild vergrößert dessen Ansicht!

Der 1. Vorsitzende der Sommerhäuser „Siebener“ Karl Schloßnagel  und sein späterer Nachfolger Werner Wenninger.
Foto: Siegbert Fuchs, 4.5.1996


5. Mai – Der Bürgerverein fuhr mit dem Schiff Mozart II nach Dettelbach. 107 Sommerhäuser Bürgerinnen und Bürger , darunter auch Kinder, waren unter den Passagieren.

Weil das Wetter so schön war, schlug Martha Bergmann, welche die Morgenandacht hielt, als das Schiff die Schleuse bei Kleinochsenfurt erreicht hatte, das Lied „Die güldene Sonne, voll Freud und Wonne“ an. Da wurde es im Schiff mucksmäuschenstill. Die anderen Passagiere staunten, wie schön die Sommerhäuser singen können. Danach wurde es wieder munter auf dem Schiff. Ich wechselte vom Unterdeck zum Oberdeck, um Stimmen aufzufangen und um auch zu fotografien. Da hörte ich Worte: Ach, is dess schöa auf so en Schiff, schönner als mit dem Auto rumfohr. Doch e bissla Angst habi scho, i konn nit schwimm, wenn dess Schiff unnergät. Ich beruhigte die Dame und sagte: „Du mosst ke Angst habb, sou e Schiff is noch nie unnergange.“ Über Ochsenfurt, Frickenhausen, Marktbreit, Marktsteft, Kitzingen, Mainstockheim, erreichten wir unser Ziel Dettelbach. „Es is Zeit, dass mer endli do senn , meinte Emmi Schick, mei Mocha knorrt scho“. Nach dem Aussteigen war noch ein langer Fußweg um die Gaststätten zu erreichen. Da hörte man schon ein gelegentlich Murren unter den Älteren. „Woss, so weit möss e me leff“. Soll e me a Taxi hol , meinte ein Vorstandsmitglied, dess zohlt er obr salwer, abr nitt der Börcherverein. Na dann leff e mer liaber war dann die Antwort. Nun das Essen in fast allen Gaststätten war gut. Schon eine halbe Stunde vor der Abfahrt (17 Uhr) standen die Sommerhäuser am Schiff. Der Keims Andress hatte einen Besen in der Hand um seine Schuhe zu säubern. Du mosst doch nit dei Schoa putz, sagte ich zu ihm. Doch, antwortete der Andress: „I bin in Hundescheiße neigetrata, un konn nitt sou im Schiff eisteich“. Großes Gelächter. Die Rückfahrt war lustig. Es wurde viel gesungen. Die Kinder sangen Kinderlieder, wir „Alten“ uns vertraute Volkslieder. Bevor die Sonne unterging erreichten wir den Heimathafen Sommerhausen. Schöa wors, hörte man von vielen. Über diese außergewöhnliche Reise habe ich genau 11 Seiten geschrieben. Sie steht handgeschrieben im Protokollbuch.

7. Mai – Kreativ waren die Feuerwehrleute tätig. Sie bauten eine Holzeisenbahn, welche im Gemeindekindergarten aufgestellt wurde und dort auch bleiben wird. Der Kommandant Richard Amend war der Initiator. Er meinte, nachdem die alte Eisenbahn verrottet war, soll unbedingt eine „Neue“ gebaut werden.

9. Mai – Sechs neue Gemeinderäte, Thomas Bidner, Martin Fink, Siegbert Fuchs, Friedrich Furkel, Dr. Peter Hügelschäffer und Eberhard Mündlein wurden bei der ersten Sitzung der neuen Ligislaturperiode, feierlich in ihrem Amt eingeführt.

11. Mai – Diamantene Hochzeit von Anna und Christoph Furkel. Der stellvertetende Landrat Andreas Ostemer und der Sommerhäuser 1.Bürgermeister Gerhard Oehler besuchte beide in ihrem Haus und gratulierten. Gerhard Oehler überreichte den beiden einen wertvollen Stich von Sommerhausen. Ich hatte die Ehre vom Bürgerverein Glückwünsche auszusprechen und drehte auch einen kleinen Video-Film. Als ich beide interviewen wollte, bekam ich keine Anwort. Als ich beim Weggehen Christoph Furkel fragte, warum er nichts gesagt hat, antwortete er: „i bin doch nit blöd un soch woss, un mei Fra hätt sowieso nix gsocht“.

13. Mai – Frühlingsmarkt in Sommerhausen am Plan. Eine herausragende Ausstellung am Plan, wie sie leider in späteren Jahren nicht mehr wiederholt wurde. Man zählte ca 1500 Zuschauer. Mit dabei der Faßmacher Karl Aßmann aus Eußenheim, der 25 Fässer ausstellte und den Leuten zeigte, wie ein Fass zusammengebaut wird. Korbflechter Stefan Rippstein kam aus Sand am Main, der Korbflechtergemeinde Nr.1 in Unterfranken. Seit fünf Generationen übe seine Familie schon diese Tradition aus, sagte er. Robert und Gerda Schmitt aus Höchberg zeigten traditionelle Holzformen. Christian Bogner aus Erlach war mit seinen hausgemachten Schnäpsen und Hausmacherwurst vertreten. Handwerker aus Sommerhausen waren durch Stuhlflechter Otto Albrecht und Günter Obermeier, als Imker, päsent. Der erste Handwerks- und Frühlingsmarkt sei ein ein großer Erfolg gewesen, meinte Organisatorin Annadora Diller-Könninger.

Im Monat Mai wurde im Torturmtheater das subtile Theaterstück „Den Engl hot da Teifi gsehn (Der Engel hat den Teufel gesehen). Veit Relin konnte die Schauspielerin, Regisseurin und Intendantin Lis Verhoesen von den Kreuzgangsspielen Feuchtwangen als Regisseurin gewinnen. Die Schauspieler Reinhard Simonischek (Kommissar Rex), Winfried Frey (Münchner Platzl) und Sabine Oberhorner (Chiemgauer Volkstheater) spielten brillant in diesem Stück.

Im Bockshorn war am 18. Mai der Kabarettist Bernd Vogel zu Gast.

21. Mai „Kennt ihr Blauland“ – Unter diesem Motto traten die Mädchen und Buben des Kindergartens auf. Verkleidet als kleine, farbige „Fitzliputzlis“ zeigten die Kinder in ihrem selbstgebastelten Kostümen eine unterhaltsame Aufführung mit Gesang und Gedichten.

Sommerhäuser Zeitgeschehen
Sommerhausen vor 25 Jahren – Rückblick März 1996 –

(Recherchiert und geschrieben von Siegbert Fuchs)

Gemeinderatswahlen am 10. März 1996. Plakate wurden damals nicht aufgehängt. Von wegen Werbung für die Gemeinderatskandidaten. Die Kandidaten wurden ohne Fotos im Februar im Mitteilungsblatt veröffentlicht, sowie im Rathauskasten ausgehängt. In der jetzigen Zeit übertreibt man schon heftig im Vorfeld der Wahlen mit riesigen Plakaten und Versprechungen in den Wahlbroschüren. Versprechungen die man im Laufe der Legislaturperiode nur begrenzt einhalten kann. Dann kommt wie geschehen, eine unvorhergesehene Pandemie dazu. So manches was geplant war, kann somit nicht umgesetzt werden. Um so mehr brauchen wir kluge Köpfe, die in dieser nicht einfachen Zeit, umsichtig und zum Wohle der Gemeinde, handeln. Da sind wir in Sommerhausen gut aufgestellt.

Zurück ins Jahr 1996. Sommerhausen war damals noch eine SPD-Hochburg, doch sie zerbröckelte immer mehr. Zum letzten Mal erreichte die SPD 1996 eine Mehrheit. Die CSU wurde zusehends stärker. Doch auch sie verlor im Laufe der nächsten Jahrzehnte auf Kommunalebene, an Substanz. So langsam erholt sich diese in Sommerhausen wieder, ein Verdienst der engagierten Ortsvertreter. Dass sich immer mehr Zeitgenossen von den großen Parteien abwandten, lag daran, weil die große Politik sich nicht mehr volksnah präsentierten. Das ständige Machtgehabe ging den Menschen in Deutschland auf die Nerven. Das war auch der Grund, warum immer mehr neue Parteien entstanden. In den Kommunen tauchten später immer mehr freie Wähler auf. In Sommerhausen wurde die WGS immer stärker. Die SPD verschwand in Sommerhausen, nachdem die letzte Vorsitzende und sehr engagierte Gemeinderätin Waldtraut Müller, viel zu früh verstarb. Wenn ein Zugpferd wegfällt, kann das oft das Ende einer Gruppierung sein. Für die SPD etablierte sich später die Bürgerliste in Sommerhausen.

Kommunalwahlen in Ortschaften wie Sommerhausen sind personenbezogene Wahlen. Es werden Menschen gewählt, die bekannt sind. Diejenigen die in den Vereinen sehr aktiv sind, haben bessere Chancen gewählt zu werden, als nicht aktive Bürger. Es sei denn, sie haben eine besondere Lobby, bedingt durch einen großen Verwandten- und Freundeskreis. Auch zugezogene Bürger haben es schwerer, gewählt zu werden. Ausnahmen gab es wie früher Helmut Coenen und in neuerer Zeit Klaus Kowalczyk und zuletzt Wilfried Saak, der Bürgermeister wurde. Starke Persönlichkeiten werden sich immer, egal wo, durchsetzen.

Am 10. März 1996 wurden mit Thomas Bidner, Martin Fink, Siegbert Fuchs, Friedrich Furkel, Eberhard Mündlein und Wolfgang Ströhl sechs neue Marktgemeinderäte gewählt. Auf eigenen Wunsch traten die Marktgemeinderäte Wolfgang Baum, Friedrich Berger, Rudolf Fink, Werner Genauer und Heinz Schenk nicht mehr an. Helmut Coenen trat 1996 noch einmal an, doch er scheiterte knapp an seiner Wiederwahl. Diese sechs verdienstvollen Gemeinderäte, wurden, bevor die neue Legislaturperide begann, bei einer Feierstunde im Rathaus mit der goldenen, silbernen und kleinen Pastoriusmedaille ausgezeichnet. Bürgermeister blieb Gerhard Oehler. Es gab keine weiteren Kandidaten. So konnte sich Gerhard Oehler ohne Wahlstress auf seine weiteren sechs Jahre einstellen und der Gemeinde mit seinen großen Erfahrungswerten dienen.

Die Aufstellung der gewählten Marktgemeinderäte

Bürgermeister Gerhard Oehler, 848 (gültige Stimmen)

Marktgemeinderäte (gültige Stimmen):

CDU: Michael Bergmann 774, Dr. Peter Hügelschäffer 659, Herta Supp 563,

SPD: Waltraud Müller 1012, Siegbert Fuchs 670, Hans Dusel 625, Eberhard Mündlein 430, Wolfgang Ströhl 343

WGS: Fritz Steinmann 1096, Friedrich Furkel 597, Martin Fink 415, Thomas Bidner 386

17.3.1996: Bürgernachmittag im evangelischen Gemeindezentrum

1990 wurde der Bürgernachmittag des Bürgervereins eingeführt. Eine Veranstaltung für die Sommerhäuser Bürger mit einem musikalischen Rahmenprogramm. Der langjährige 1.Vorsitzende Erich Jacoby hatte Ende der 80er Jahre die Idee, die verwirklicht wurde. Bei der Veranstaltung am 17.3. wurde Erich Jacoby verabschiedet und zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Der neue 1.Vorsitzende Michael Bergmann nahm die Auszeichnung vor und bedankte sich mit wohlwollenden Worten an seinem Vorgänger, der sichtlich gerührt war und in seiner Abschiedsrede aus seiner 20jährigen Amtszeit erzählte. Der Höhepunkt, so Jacoby, war das 100jährige Jubiläum des Bürgervereins. Nicht wie sonst die Sommerhäuser Musikanten, sondern die Akkordeongruppe mit Artur Steinmann, Kerstin Schwarz, Tanja Müller Wilhelm Meyer, sorgten für die musikalische Untermalung. Dazu, als weitere musikalische Überraschung, die neugegründete Kinder-Akkordeongruppe, welche von Hermann Füller aus Theilheim ausgebildet wurden. Ihre Namen: Vera Zesewitz, Tanja Wenninger, Marie Christin-Düll, Tobias Wenninger, Julian Schlichenmeier und Michael Düll. Das Publikum war von beiden Musikgruppen begeistert.

Weitere Darbierungen wurden geboten. Zuerst war es Karl Zesewitz, der als Gemeindediener, das Gemeindegeschehen im letzten Jahr, in launiger Art, erzählte. Zum Schluss erwähnte Karl Zesewitz vom Besuch des Bundespräsidenten Herzog in Sommerhausen und dass es an der Zeit wäre, dass auch der amerikanische Präsident Clinton mit seiner Hillary uns besuchen kommt. Was leider nicht geschah. Dann traten Anni Stolz und später Else Hamm in Aktion. Mit ihren hintergründigen und lustigen Mundartgedichten, hatten sie die Lacher auf ihrer Seite. Ebenso kamen die zum Teil nachdenklichen Gedichte von Siegbert Fuchs sehr gut an. Ausgewählte Dias von „Annodazumal“ zeigte Helmut Schönbuchner und erzählte spannend von seiner Kindheit in Sommerhausen. Geehrt mit Urkunden wurden Heinrich Helm und Michael Mündlein als Ehrenmitglieder. Michael Bergmann würdigte und verabschiedete Kassier Ewald Fuchs und Ausschussmitglied Heinz Möhring. Beide erhielten einen Sommerhäuser Bocksbeutel. Mit beliebten Volksliedern endete der kurzweilige Bürgernachmittag im vollbesetzten Gemeindezentrum.

Veit Relin lud am 15.16. und 17. März zu seinem 20-jährigen Jubiläum im Torturmtheater ein. Seine Lesungen beinhalteten „Kostbarkeiten aus der Weltliteratur.“

Die lange Winterpause tat der TSG Sommerhausen nicht gut. Als Aufsteiger in die A-Klasse Würzburg (heute Kreisliga) schloss die TSG im Jahre 1995 mit den beachtlichen 6.Platz ab (17 Spiele, 8 Siege, 4 Unentschieden, 5 Niederlagen, 31:29 Tore, 28 Punkte). Im Monat März 1996 gab es reihenweise Niederlagen (0:2 gegen Marktbreit, 0:1 in Schwarzenau, 0:2 gegen Lindleinsmühle, 1:4 in Gerbrunn).

Das lag auch daran, dass sich Top-Torjäger Joe Günther am 5.11.1995 schwer verletzte (Kreuzbandriss) und sehr lange fehlte. Joe Günther erzielte in der Saison 1994-95 als die TSG-Meister wurde, sagenhafte 50 Tore für die TSG.

Am 30.3.1996 (Palmsonntag) wurden 23 Konfirmandinnen- und Konfirmanden in der Bartholomäuskirche konfirmiert. Ihre Namen: Christian Baumann, Jan Dusel, Thomas Fink, Frank Friebe, Markus Friebe, Sven Köhler, Matthias Kress, Manuel Möhring, Johannes Trautner, Florian Wilbald, Manuela Amend, Bettina Brand, Carmen Friebe, Ines Hain, Simone Heilig, Silvia Kleinschroth, Jasmin Radcke, Anna Schloßnagel, Carmen Schuck, Stefanie Steinmann, Anna-Lena Strahtenwerth, Kerstin Weth, Vera Zesewitz.

Sommerhäuser Zeitgeschehen
Sommerhausen vor 25 Jahren – Rückblick Februar 1996 –

(Recherchiert und geschrieben von Siegbert Fuchs)

Eine Faschingshochburg war Sommerhausen noch nie und wurde es auch bis zum heutigen Zeitpunkt nicht. Sommerhausen setzte auf andere Prioritäten. Faschingshochburgen im Landkreis Würzburg waren damals u.a. Höchberg, Ochsenfurt, Giebelstadt, Frickenhausen, Margetshöchheim, noch nicht Veitshöchheim. 

Sommerhausen lag im Dornröschenschlaf des Faschings. Das sollte sich ändern, als der TSG-Vorsitzende Heinz Schenk, gebürtiger Eibelstädter und langjähriger Sommerhäuser Gemeinderat und 2.Bürgermeister, die Initiative übernahm und die TSG-Mitglieder überzeugte, dass auch die Sommerhaüser Fasching feiern können.  Heinz Schenk hatte im Januar 1976 den Mut ein verrücktes Plakat zu entwerfen und in das Mitteilungsblatt zu setzen, welches auf Kopfschütteln der Bevölkerung stieß. In großen Lettern stand geschrieben: „In der Ritterzeit“, dazu skurile Figuren die unter einer Phantasieburg dargestellt wurden.   Gezeichnet: Ritter Heinz von Schenkenstein. Schön mutig. Wäre Heinz Schenk, ein Künstler wie Luigi Malipiero oder Veit Relin, hätte man gesagt: „Künstlerisch sehr wertvoll“.  

Was anfangs belächelt und verspottet wurde, brachte neue Impulse für den Sommerhäuser Fasching, der Jahre vorher mehr eine Trauerveranstaltung – Lachen verboten –  war. Heinz Schenk unterstützt von seiner Frau Hildegard, setzte die Weichen für die vielen nachfolgenden tollen Faschingsveranstaltungen. Da dürfen wir auch Michael Hümmer und seine Frau Silke nicht vergessen, die turnerisch begabte  Kinder und Jugendliche zu Akrobaten formte. So entstand die TSG-Zirkusgruppe, welche im ganzen Landkreis und darüber hinaus bekannt wurde. Später kamen die Gardemädchen dazu, die von Marion Lindner, auch heute noch von ihr bestens betreut und großartig trainiert, werden. Die Weichen für die TSG-Zirkusgruppe legte, und das muss unbedingt auch erwähnt werden, die Turnabteilung mit Horst Oehler und vorher Willi Supp, nach den später die Turnhalle benannt wurde.  Die Turner und nicht die Fußballer, waren lange Zeit das  Aushängeschild des Vereins. Regelmäßig nahm die Sommerhäuser Turnriege beim Deutschen Turntag in Berlin teil. Der letzte große Turner der TSG war Johannes Oehler.

Erst nach und nach entwickelte sich die Fußballabteilung, mit zwischenzeitlichen Erfolgen einiger Meisterschaften, doch auch regelmäßigen Abstiegen. Konstant  waren nur die Jahre von 1966 – 1972.  Die goldenen 7 Jahren waren die Jahre von 1994 – 2001 in der Kreisliga , ehe es wie alle Jahre vorher, ein stetiges „Auf und Ab“ gab.  Zuletzt jedoch mit einem „Happy End“ in der Saison 2018-19, als die TSG mit dem 6.Platz in der Kreisklasse abschloss. Dann kam die Fusion mit Winterhausen. Ein Glücksfall wie es sich herausstellte. Nur die Corona-Pandemie konnte die Erfolgsstory SG Sommerhausen-Winterhausen stoppen. Sollte die Runde beendet werden, würde die SG als Tabellenführer mit den besten Quotientenwert in die Kreisliga aufsteigen. Das wäre der gerechte Lohn für die großartige Mannschaftsleistung.  Daran haben unbedingt die beiden Trainer Felix Vetter und Christian Kohl  einen großen Anteil.   

Eine Fusion mit Winterhausen wäre im Jahre 1996 und auch noch später, undenkbar gewesen. Kommunen und Nachbarvereine kamen sich stetig näher. Feindbilder von früher verschwanden. Das liegt auch an der positiven Einstellung  der heutigen jungen Generation. 

Zurück in das Jahr 1996. Wer erinnert sich noch an Friederike Kilian, „Wolle Ricka“ genannt, sie feierte am 11.2. 1996 ihren 75.Geburtstag. Unser Ehrenmitglied des Bürgervereins, Ernst Hügelschäffer wurde am 25.2. 75 Jahre alt.  Im Februar waren außer dem Fasching (17.2 – 20.2.96), keine Veranstaltungen in Sommerhausen.  Zwei Gemeinderatssitzungen fanden im Monat Februar statt. 

Über eine Gemeinderatssitzung möchte ich berichten, da wurde Erik Baum, der heutige Vorsitzende der Reservistengemeinschaft für 50 maliges  Blutspenden von Bürgermeister Gerhard Oehler, gewürdigt. Gerhard´s Oehlers Worte waren damals:  Es ist eine besondere Freude, einen jungen Mitbürger zu ehren, der durch sein 50maliges Spenden in vorbildlicher und persönlicher Weise mitgeholfen hat, Gesundheit und Leben zu erhalten.

Als Anerkennung und Ausdruck des Dankes wurden Erik Baum die Ehrenurkunde, die Ehrennadel für Blutspender in Gold und ein wertvoller Krug mit Zinndeckel, vom Roten Kreuz gespendet, überreicht.

Erwähnenswert noch dass die  Hauptschule Sommerhausen  im Februar 1996 zwei neue Computer bekam, welche von der Zweigstelle der Raiffeisenbank Sommerhausen gestiftet wurden. Condirektor Harald Salzborn und Lehrerkollege Dieter Lange freuten sich sehr darüber, schon deshalb, weil die gestifteten Computer den damaligen neusten Stand entsprachen. Ein weiterer Lehrer hatte aber  Bedenken wegen der neuen Computer. „Da werden wir ja in Zukunft überflüssig“, meinte dieser. Doch Condirektor Salzborn entgegnete beschwichtigend: „Nein, das werden wir nicht.  Doch unser Berufsbild wird sich verändern. Wir müssen uns mit den neuen Techniken mehr vertraut machen.“  Zum ersten Mal wurden 1996 die Zeugnisse nicht mehr mit der Hand, sondern mit dem Computer geschrieben. Welch ein Fortschritt.

Sommerhäuser Zeitgeschehen
Sommerhausen vor 25 Jahren – Rückblick Januar 1996 –

(Recherchiert und geschrieben von Siegbert Fuchs)

Sommerhausen boomt von Jahr zu Jahr. Immer mehr Touristen besuchen unsere Marktgemeinde.
75 Veranstaltungen fanden 1996 statt, dazu gehörten auch die Jahreshauptversammlungen der Vereine. Kurzfristig angesetzte Konzerte in der Bartholomäuskirche kamen noch dazu.

Helmut Kohl war Bundeskanzler, Roman Herzog Bundespräsident. Mehrmals besuchte er Sommerhausen. Die deutsche Fußball Nationalmannschaft wurde Europameister. In Sommerhausen fand die Bürgermeisterwahl und die Gemeinderatswahlen statt. Davon später.

Für Tierfreunde: Der Feldhamster wurde überraschend Tier des Jahres. Wer hätte das gedacht? Manche Vogelfreunde waren sehr enttäuscht darüber. Wie kann ein Tier, dass man kaum sieht, diese Ehrung erhalten?

Sommerhausen, Januar 1996: Die Jahreshauptversammlungen der historischen Vereine, da hat sich bis heute nichts geändert, fanden immer im Monat Januar statt. Dazwischen das Königsessen der Gräflichen Schützengesellschaft im Schützenhaus am 13.1.

Am 14.1. fand die Jahreshauptversammlung des Bürgervereins im Gasthaus zum Goldenen Ochsen statt. Wenn ich zurück blicke, wollte ich nicht hin. Ein älterer Bürger, ich weiß nicht mehr wer es war, sagte zu mir: „Jetzt geh holt hie“ löste mich aus meiner Lethargie. Ich war erst kurz Mitglied im Bürgerverein, hatte aber keinerlei Bezug zu diesem Verein, der aus meiner damaligen Sicht alt und eingefahren war. Im Volksmund, sprach man damals vom Beerdigungsverein. Nun ich ging mit Skepsis hin, langweilte mich und wäre am liebsten in der Pause schon gegangen. Ich wußte vorher nicht, dass Neuwahlen stattfanden. Das zeigt eindeutig, dass mir dieser Verein nicht viel bedeutete. Mein Welt war damals eine andere, arbeitete ich doch lange am Flughafen. Die Geschehnisse damals in Sommerhausen berührten mich wenig.

Es kam zur Wahl und man suchte krampfhaft einen Schriftführer. Ich wurde überraschend vorgeschlagen. Zweimal lehnte ich ab, doch ein älteres Mitglied, sah mich scharf in die Augen und sagte: „Du mechts dess, du konnst doch schreib“. Ich ließ mich überrumpeln und so bin ich heute noch Schriftführer in diesem Verein, mittlerweile schon 25 Jahre. Im Nachhinein war dieser Entschluss wegweisend. Das Interesse für Sommerhausen, meinem Heimatort, wuchs stetig.

Die Wahl des Bürgervereins am 14.1. 1976: 1.Vorsitzender Michael Bergmann 2.Vorsitzender: Martin Fink Schriftführer: Siegbert Fuchs Beisitzer: Ludwig Steinmann, Frank Lindner, Heinrich Schwarz, Karl Zesewitz.
Kassenprüfer: Richard Schloßnagel, Wolfgang Baum

Sommerhausen besteht aus vielen Vereinen. Im Arbeitsbereich des Bürgervereins steht laut Satzung alle Sommerhäuser Vereine mit einzubeziehen und ihren Werdegang zu verfolgen und in Wort und Bild Veranstaltungen chronologisch festzuhalten. Dadurch findet man Einblick in die Arbeitsweisen der Vereine und empfindet Respekt für die verantwortlichen Personen und ihrem engagierten Helferteam.

Die Schriftführerin des Historischen Burschenvereins Doris Bauer gab in ihrem Bericht, welcher im Mitteilungsblatt im Januar 1996 erschien, folgendes kund:
Ehrenvorstand Kaspar Mündlein vom Bayerischen Ministerpräidenten ausgezeichnet.
Der Bericht von Doris Bauer (ungekürzt):
Für seinen unermüdlichen, über 50jährigen tatkräftigen Einsatz um den Historischen Burschenvereins, den er 25 Jahre als 1.Vorsitzender leitete wurde Ehrenvorsitzende Kaspar Mündlein vom Landrat Dr.Schreier im Autrag des Bayerischen Ministerepräsidenten mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienst von im Ehrenamt tätigen Frauen und Männern“ ausgezeichnet. Überrascht wurde er bei der für ihn wohlverdienten Ehrung, von 9 Frauen und Männern seines Vereins, die in Tracht und historischen Uniformen unangemeldet und heimlich den kleinen Sitzungssaal im Landratsamt bevölkerten. Selbst Bürgermeister Gerhard Oehler, angetan in historischer Uniform, war bei der Ehrung anwesend und freute sich über die gelungene Überraschung. Landrat Dr. Schreier erwähnte in seiner Laudatio besonders den hohen Stellenwert des Burschenvereins innerhalb des Landkreises und erwähnte hierbei die unter Mündleins Führung durchgeführten Aktivitäten wie zum Beispiel – Teilnahme bei der Schlußfeier der Olympia 1972 in München – beim Internationalen Trachtenfest Wels/Österreich – bei der Blumenausstellung in Würzburg Partnerstadt Caen. Überreichung der Medaille „für vorbildliche Heimatpflege“ Gründung der vereinseigenen Akkordeonengruppe u.a. Auch freute er sich natürlich über das farbenprächtige Bild der anwesenden Trachtler, die der Ehrung eine ganz andere Note gab. Ganz ungezwungen und kameradschaftlich ging es dann in einer über zwei Stunden dauernden Kaffee und Frankenweinrunde zu, bei der wir überrascht waren, wie genau der Landrat doch unsere Gemeinde kennt. Viele Anekdoten machten die Runde und wir alle waren der Meinung das diese Anerkennung des Bayerischen Ministerpräsidenten dem Trachtenverein besonders gut tut, sei dies ein Hinweis, dass ihre Arbeit auch geschätzt wird.
Doris Bauer, Schriftführein

Wer diese Zeilen nach so vielen Jahren liest, spürt, wie Doris Bauer einfache, ehrliche und schöne Worte findet, um einen Menschen zu loben, der sehr viel im Historischen Burschenverein Verein bewegte. Der aus Altersgründen zurückgetretene Vorsitzende Kaspar Mündlein hatte es verdient, dass man ihn noch zu Lebzeiten ein würdiges Denkmal setzte.
Doris Bauer ist nun schon 26 Jahre Schriftführerin des Historischen Burschenvereins.

Weitere Veranstaltungen im Januar 1996:
Der Historische Burschenverein fuhr mit dem Bus zum Schlachtschüsselessen nach Röthlein bei Schweinfurt  am 20.1. Beim Kappenabend in der Willi-Supp-Halle am 26.1. begeisterte der Eibelstädter Musiker Rudi Siegler das zahlreich erschienene Publikum.

 

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